Vorschule

In dem Jahr vor ihrer Einschulung, dem sogenannten "Vorschuljahr", werden unsere Kindergartenkinder regelmäßig  in einer altershomogenen Gruppe zusammengefasst. Zu den pädagogischen Bildungsangeboten am Vormittag (z.B. den Workshops) findet einmal in der Woche ein Vorschulnachmittag statt.
Dort arbeiten die Kinder intensiv mit zwei Erzieherinnen an Projekten.


Besondere Förderschwerpunkte sind dabei:

  • Sprachliche Bildung und Förderung
  • Mathematische Bildung
  • Naturwissenschaftliche Bildung
  • Ästhetische, bildnerische Bildung


Der Erwerb der "Basiskompetenzen"
,
definiert im Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplan (BEP), steht dabei im Mittelpunkt.
Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeitscharakteristika bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und Erwachsenen zu interagieren und sich mit den Gegebenheiten in seiner Umwelt auseinander zu setzen.

  1. Personale Kompetenz und Resilienz (Fähigkeit, schwierige Situationen zu meistern)
  2. Motivationale Kompetenz (Arbeitsbereitschaft)
  3. Kognitive Kompetenz, (Denken)
  4. physische Kompetenz
  5. Soziale Kompetenz
  6. Werte und Orientierungskompetenz
  7. Fähigkeit und Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme
  8. Fähigkeit und Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe
  9. Lernmethodische Kompetenz
  10. Transitionskompetenz (Übergänge meistern)

 

Vorschule bedeutet für die Kinder in unserer Einrichtung konkret:

  • ein positives Rollenbewusstsein zu entwickeln
  • Verantwortung für sich selbst, den Raum und andere zu übernehmen
  • kritisch mitzudenken (Kinderkonferenzen)
  • selbstständig zu arbeiten
  • Ausdauer zu zeigen, um etwas zu Ende zu bringen
  • vielfältiges Wissen und Erfahrungen vermittelt zu bekommen (Inhalte, Themen, Techniken, Materialien)
  • Anfänge der Kulturtechniken einzuüben
  • Angst vor neuen Situationen zu überwinden
  • dass Vorfreude und Neugier auf die Schule geweckt werden

 

Für die Eltern und die Erzieherinnen bedeutet Vorschule

  • gezielt beobachten zu können
  • aufgrund der altershomogenen Gruppe Vergleichsmöglichkeiten zu haben. Dadurch wird Beratung der Eltern zum Thema Entwicklungsstand und Schulfähigkeit des Kindes noch besser möglich. Eine Zusammenarbeit mit anderen Institutionen kann angebahnt werden.
  • Durch das Kinderhausprinzip gibt findet bei uns eine gute Verknüpfung mit unserer Hortgruppe (die schlauen Füchse) statt. Im Alltag wird dies zum Beispiel durch gemeinsame Spaziergänge mit dem Horthund "Arne", gegenseitigen Besuchen (Hort- und Kindergarten) sowie der Nutzung der Hort-Funktionsräume praktiziert.

Gleichzeitig ist die Zusammenarbeit mit der Schule ein wichtiger Bestandteil unserer Vorschularbeit. Hiermit soll den Kindern ein harmonischer Übergang vom Kindergarten zur Schule ermöglicht werden. Mit der Grundschule St. Johannis arbeiten wir besonders eng zusammen. Zum einen geschieht das durch Besuche der LehrerInnen im Kinderhaus, zum anderen finden mehrere Schnupperbesuche der Vorschulkinder in ihrer zukünftigen Schule statt. So kann Unsicherheit ab-, und Vorfreude aufgebaut werden.


Beispiele der Themen an Vorschulnachmittagen:

September: Selbstbildnis: "Das bin ich", Eigenwahrnehmung
Oktober: Theaterprojekt: "Das kleine Ich bin Ich" 
November: Freundeprojekt: "Gutes tun, helfen"; Wir sind ein "Freundekinderhaus"
Dezember: Adventskurrende: Mit Liedern und selbst gebastelten Sternen ziehen wir herum und besuchen unsere Nachbarn
Januar: Silben und Buchstaben: Die Anlaute
Februar: Stationenarbeit zum Thema Formen
März: Biblische Geschichten, Vorbereitung der Osterandacht
April: Literacy: Reime und Geschichten
Mai: Zahlenland: Wir lernen die Zahlen von 1 - 10 kennen
Juni: Schule spielen: Arbeitsblätter und Vorschulgeschichten, Besuch der Schule St. Johannis
Juli: Wir bereiten unser großes Sommerfest vor: Tänze, Lieder, Akrobatik, Modenschau, Dekoration

Zum Abschluss des Vorschuljahres veranstalten wir einen Tagesausflug mit allen Vorschulkindern. Zum Beispiel zum Waldhaus in Mehlmeisel oder zur Naturbühne in Trebgast)
Im Rahmen unserer jährlichen Jahresabschlussandacht werden die Vorschulkinder persönlich und feierlich verabschiedet.


Beispiel eines Vorschulnachmittages im Januar

Thema: Buchstaben und Silben

Nach dem gemeinsamen Mittagessen und einer Entspannungszeit im Gruppenraum treffen sich die Vorschulkinder mit den Erzieherinnen.


Grundsatz in der Vorschule ist vor allem das Lernen und Erfahren mit allen Sinnen. Dabei wechseln sich ruhige und bewegungsreiche Elemente ab.

In der Bibliothek im Gesprächskreis:

  • Mitmachgeschichte: "Frau Zunge" (Förderung der Mundmotorik)
  • Sachgespräch: Wie sieht unsere Zunge aus? Was kann die Zunge? Schmecken, beim Sprechen helfen. Wir versuchen, ohne Zunge zu sprechen. Das ist lustig, funktioniert aber nicht, warum?
  • Wir sprechen und klatschen unsere Namen. Wie viele Silben hat er?
  • Welchen Buchstaben hören wir am Anfang unseres Namens? (Anlaut)
  • Gemeinsam suchen wir Wörter, die mit dem gleichen Anlaut beginnen. 
  • Z.B. Anja - Affe, Sonja - Sonne
  • Nun singen und sprechen wir das Lied vom ABC.


In der Eisbärgruppe an den Tischen:

  • Jedes Kind darf ein Mandala mit seinem Anfangsbuchstaben ausmalen.


Im Café Füchschen stärken sich die Kinder bei Tee und Brotzeit.


Im Turnraum:

  • Betrachten der fertigen Mandalas
  • Abschlussspiel "Hase und Jäger"

Zum Abschluss spielen die Kinder noch im Garten

Dieses Projekt wird unterstützt von intercorp.